Das Internet brachte mich 2011 auf die Idee, mich mit Wippdrechseln zu beschäftigen, mir solch eine Maschine zu bauen, bei der das Werkstück über eine Wippe mithilfe einer Schnur und einem Rückholmechanismus mit dem Fuß immer wieder in Rotation versetzt wird. Die erste bekannte Abbildung dieser Technologie ist rund achthundert Jahre alt. Beim dritten Bauversuch funktionierte dann die erste Wippdrechselbank richtig und auf dem Possendorfer Frühlingsmarkt 2012 zeigte ich das erste Mal, wie man damit umgeht.

Inzwischen, nach zehn Jahren, bin ich darin recht gut geworden und bin einer der wenigen Deutschen, die auf der Wippe auch Schalen und Dosen drechseln. Natürlich drechsle ich auch noch Stuhlbeine oder Quirle und Werkzeuggriffe lang. Das Querdrechseln wie links im Bild macht aber weitaus mehr Spaß und der Besucher kann mehr sehen.

Schale nach Fund in Haithabu

Schale nach Fund in Niederpöbel (20 km von mir entfernt), ca. 13. Jh.