Die Moraharpa ist ein Vorläufer der modernen Nyckelharpa. Sie gibt es seit dem Mittelalter. Belege über die Existenz solcher Instrumente finden sich hauptsächlich in Schweden, aber auch in Dänemark, Deutschland, Österreich und Italien.
Die Moraharpa wurde nach dem Ort benannt (Mora), wo sie im Zorn-Museum (Anders Zorn: Sammler, der sie gefunden hat) ausgestellt ist. Ihr eigentlicher Fundort ist Älvdalen in Schweden. Auf der Rückseite des Instruments ist die Jahreszahl 1526 eingraviert. So sieht das originale Instrument aus:
Über die Jahreszahl 1526 streitet sich die Fachwelt. Einerseits hat die dendrochronologische Untersuchung durch den Musikologen Jan Ling ergeben, dass das Holz tatsächlich aus dieser Zeit stammt und der Schnitzstil der Jahreszahl in die Zeit passt, andererseits datiert der Wissenschaftler Allmo im Jahr 2005 die Moraharpa auf etwa 1680 und das verwendete Holz soll aus einer Kirchenbank von 1526 stammen.
Eine Moraharpa besitzt drei gleichzeitig gespielte Saiten auf einem flachen Steg. Zwei der Saiten dienen als Bordune (Saiten, die einfach mitschwingen), dazu kommt eine Melodiesaite. Sie wird wie bei der Drehleier über Tangenten, die Schlüssel, verkürzt, so dass unterschiedliche Töne erzeugt werden können. Die ursprüngliche Moraharpa besitzt eine diatonische Tastatur. Moraharpas, die ich baue, haben eine chromatische Tastatur. Es ist auch möglich, zwei Saiten mit den Tangenten (oberer Bordun) abzugreifen. In Kombination mit einem gerundeten Steg kann ich den Tonumfang so zusätzlich erweitern. Diese Bau- und die resultierende Spielweise kommt Nyckelharpa-Spielern entgegen.